Wir schaffen Arbeits- und Lebensräume nach ÖkoLogischen Kriterien.
Unsere Spezialgebiete sind passivsolares Bauen, Sonnenstandsoptimierungen, Naturbaustoffe, Energieeffizienz sowie Bauphysik.
AKTIVE FLÄCHENNUTZUNG. Riehen (CH). Semesterarbeit ZHAW, 2011. Der Mensch ist mit dem Boden verbunden, sei es als Neandertaler, der in einer Höhle lebte, als mittelalterlicher Bewohner einer Landschaft oder als moderner Mensch. Er sucht den Halt im Boden. Vor über 100 Jahren waren die Menschen in vielerlei Hinsicht Selbstversorger. Dieses Grundbedürfnis wurde auch durch die Industrialisierung berücksichtigt, indem Arbeitersiedlungen mit Gärten entstanden, die ihren Höhepunkt in Reihenhäusern fanden. Zusätzliche Verdichtungen führten zu Siedlungsformen wie Wohnblocks, und damit begann das Grundbedürfnis nach bearbeitbarem Boden, das sich in Schrebergärten oder Familiengartensiedlungen manifestierte. Die Überbauungszonen verlangen zu Recht eine Grünflächenziffer. Doch dass diese Flächen nun vollflächig als Rasenflächen angelegt werden, die die Lebensqualität wenig verbessern und nur hohe Unterhaltskosten verursachen, verarmt den Begriff der Grünfläche. Parallel dazu nehmen die Flächen für Familiengärten (Schrebergärten) rasant zu. Der Unterschied besteht darin, dass dieses Grundbedürfnis nach Bodenkontakt von den Immobilienbesitzern an den Staat ausgelagert wird. Richtigerweise müssten die Grünflächen bei Arealüberbauungen und die Zunahme der „Schrebi“-Flächen, die von den Bewohnern der Siedlungen beansprucht werden, zusammengerechnet werden. Meine rudimentären Überschlagsrechnungen ergeben, dass die Gesamtflächen größer sind, als wenn man die Gärten zuhause anbaut. Dadurch könnten wertvolle Landreserven freigegeben werden, indem die „Schrebis“ wieder nach Hause geholt werden. Die reinen Wohnquartiere würden wieder vermehrt mit Leben erfüllt. Natürlich sind dabei auch Konflikte auszutragen, doch wenn das Leben wieder zuhause stattfindet, wird auch die Lebensqualität gesteigert. In unmittelbarer Nähe liegende Schrebergärten sparen viele unnötige Transportwege, was auch aus ökologischer Sicht nachhaltiger ist. Wir als Planer sollten uns auch bewusst machen, dass wir die sozialen Aspekte der Gesellschaft nicht vernachlässigen dürfen. Es wäre dringend angesagt, die Grünflächenziffern bei Arealüberbauungen mit Qualitäten zu füllen und den Bewohnern nutzbar und zugänglich zu machen. Wenn zum Beispiel zu jeder Wohnung die gleiche Fläche Land wie die Wohnung selbst auch im Außenraum zur privaten Nutzung und Gestaltung zur Verfügung gestellt wird, erübrigt sich der Wunsch nach „Schrebis“ markant. Die Wohnquartiere würden dadurch erheblich belebt und atraktiver. In meinem Projekt werden sowohl Privatgärten bei den eigenen Wohnungen platziert als auch Wohnungen ohne Gärten erstellt. Die Summe der Familiengärten „Schrebis“ entspricht in etwa der Summe der Gärten, die heute auf diesem Areal existieren. Familiengärten wieder zuhause gepflegt und nicht mehr auf irgendeiner Wiese, die der Staat zur Verfügung stellt. Dieses Projekt, das den Grundgedanken verfolgt, die Familiengärten „Schrebis“ wieder nach Hause zu bringen, hat überregionale Bedeutung, und viele Immobilienverwaltungen könnten durch diesen Ansatz zum Handeln veranlasst werden.








